Dort, wo unberührte Schneeflächen glitzern, schreiben Rehe, Füchse und Hasen ihre stillen Geschichten in die weiße Landschaft – Geschichten, die man entdecken kann, wenn man aufmerksam hinsieht.
In der weißen Schneedecke werden unsichtbare Begegnungen plötzlich sichtbar: Ein Fuchs zieht seine schnurgerade Linie durch den Neuschnee, tritt elegant Spur in Spur und folgt konzentriert seiner feinen Nase – immer auf der Suche nach Mäusen, die unter der Schneeschicht leben. Manchmal enden die Abdrücke abrupt: eine kleine Vertiefung mit vier Pfotenabdrücken verrät, dass seine Suche erfolgreich war.
Zwischen den Bäumen zeigen Rehe ihr typisches Muster. Mit ihren schalenförmigen Hufen setzen sie Schritt für Schritt in dieselbe Spur – besonders im Winter, um wertvolle Energie zu sparen. Auf sonnigen Lichtungen entdeckt man manchmal ihre Lagerplätze, wo das Gras durch den Schnee blitzt.
Auch der Hase hinterlässt unverwechselbare Spuren: zwei große Abdrücke seiner kräftigen Hinterpfoten vor den kleineren Spuren der Vorderpfoten. In ruhigen Momenten sind seine Sprünge kurz und gleichmäßig, doch bei Gefahr werden sie lang – manchmal bis zu zwei Meter. Eine flache Mulde im Schnee, die sogenannte Sasse, zeigt, wo er kurz Rast gemacht hat.
„Wer den Blick senkt und sich Zeit nimmt, kann den Schnee lesen wie ein Buch“, sagt Bergwanderführer Coen Weesjes aus Filzmoos. Jede Spur erzählt von Hunger, Vorsicht oder Ruhe – und davon, dass der Winter voller Leben steckt.
So bleibt der Wald leise, doch überall flüstert Bewegung. Wer sich aufmacht, diese Zeichen zu entdecken, erlebt eine faszinierende, naturverbundene Winterwelt – fernab der Pisten und voller kleiner Wunder.
Quelle: Bilder und Textinformation - Salzburgerland Tourismus
